Bericht von der Demo Gegen G20 am 10. Juni in Berlin

Bei 30° Hitze, ungefähr um 15 Uhr, begann eine riesige Menge den Potsdamer Platz zu besetzen. Ein Ort, der im Herzen der Berliner Hauptstadt liegt, nicht weit von der Bundeskanzlerin… Dieser Ort könnte ein Bezugspunkt für die historischen Konflikte sein, in die Deutschland verwickelt war.

Hier, heute und ein weiteres Mal, vermischen sich die Gefühle, man kann Menschen unterschiedlicher
Herkünfte und Horizonte erkennen, mehr als die Hälfte der Demonstrierenden sind Frauen*, die in den letzten Jahrzehnten bereitwillig die Spitze der sozialen Kämp­fe für globale Gerechtigkeit und die Gleichheit der Geschlechter einnehmen…

In der Tat steht der Aufruf zur Demo im Zusammenhang mit dem Gipfeltreffen der mächtigen G20-Länder, welches diese für den 7.- 8. Juli in Hamburg arrangiert haben, einer Stadt mit ungefähr 1.800.000 Einwohner*innen in Norddeutschland. Zweifelsohne rechtfertigen die wahren Beweggründe dieses Treffens der politischen Supermächte der internationalen Politik das Vorherrschen immigrierter und geflohener Frauen* hier am Potsdamer Platz.

Die Debatten über Terrorismus und Immigration beherrschen nach wie vor den politischen Raum. Und,
Deutschland, als erstes Aufnahmeland in Europa, erweitert unaufhörlich seine Strategien zu einer Erschwerung der Aufnahme von Migrant*innen.

2016 war in dieser Hinsicht noch schwieriger, denn die Zahlen zeigen, dass in dieser Periode die Aufnahmekapazitäten für geflüchtete Menschen im Vergleich zu den Vorjahren um das Fünffache reduziert wurden. Und die Bedingungen für Aufgenommenen haben sich immer weiter vom Humanismus entfernt.
Dies findet übrigens auch in dem Bericht der Bundes­therapeutenkammer (BPTK) Beachtung, in welchem
steht: „Mehr als 40-50% der in Deutschland lebenden Geflüchteten leiden unter psychologischen Traumata.“

Die soziale Atmosphäre wird schwerer und die Frauen werden am meisten von den politischen Folgen verletzt! Das sind einige der Beweggründe, die die Aktivist*innen motiviert haben, ihren Verdruss im Inland zum Ausdruck zu bringen und sich dem Gegenstück dieser Abschoеtungspolitik, der Externalisierung z.B. durch Hilfen oder andere Pläne auf dieser Ebene, entgegen zu stellen. Afrika braucht die vollständige Unabhängigkeit – politisch, ökonomisch und energetisch. Es ist offensichtlich, dass Migration mehrere Faktoren hat, unter denen der wichtigste die schlechte internationale Politik bleibt, darin inbegriffen die Entscheidungen, die auf solchen Gipfeln wie dem der G20 getroffen werden.

Diese geflüchteten Frauen* hatten auf den Aufruf von Afrique Europe Interact für den 10. Juni gegen den G20 Gipfel in Hamburg reagiert. Das ist z.B. der Fall bei Dora, einer Frau aus Kamerun, die sich sehr offen und mit viel Energie per Mikrofon zu Wort meldete und erklärte: »Deutschland ist unter den politisierten Ländern das sexistischste, es nimmt keine Rücksicht auf die geflüchteten Frauen*, die in seinem Territorium leben. Zahlreich sind die, die voller Verzweiflung in einem traumatisierenden System überleben.«
Ein weiterer Beitrag von Natalie von NST (NoStressTour) erklärte ebenso: »Das Leben geflüchteter Frauen* im Lager in Deutschland ist psychologisches Gift, das die Frauen und ihre Kinder strategisch zerstört.«

Seit den letzten zwei Jahren haben das Sterben und die Selbstmorde geflüchteter Menschen in Deutschland einen Höchststand erreicht, dennoch gibt es bis heutzutage kein Zeichen dafür, dass sich die Situation verbessert!
Die Demonstration ging vom Potsdamer Platz los, vorbei am Checkpoint Charlie und erreichte schließlich den Oranienplatz. All diese Orte waren strategisch anvisiert um die Botschaft an möglichst viele Menschen zu tragen, einschließlich der Tourist*innen, die kommen um von der Freiheit zu profitieren, und auch um sich an all die Orte zu erinnern, die Siege über den Nazismus und den Kapitalismus beherbergt haben.
Die Polizei war bis zum Ende Teil der Demonstration und manche Botschaften wurden von den Frauen* auch direkt an sie adressiert, denn es ist möglich Polizist*in zu sein und trotzdem ein*e gute*r …